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Einsatzeinheit (EE) 2, 3 und 5 Ortenaukreis

Ansprechpartner

Florian Hebding

Stv. Kreisbereitschaftsleiter

Tel:  0176 4199 2186
Fax: 0781 / 919189 50 

Rammersweierstr. 3
77654 Offenburg

Die Einsatzeinheit (EE) ist eine taktische Einheit des Bevölkerungsschutzes. Sie ersetzte nach Ende des Kalten Krieges in einigen Bundesländern die früheren Katastrophenschutzzüge (Sanitäts- und Betreuungszüge). Im Gegensatz zu diesen kombiniert die Einsatzeinheit die Katastrophenschutzfachdienste Betreuungsdienst und Sanitätsdienst, weshalb sie flexibler und umfangreicher einsetzbar ist. 

Das in der Regel ehrenamtliche Personal wird von den verschiedenen Hilfsorganisationen wie Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Deutschen Roten Kreuz (DRK), Johaniter-Unfall-Hilfe (JUH), Malteser Hilfsdienst (MHD) sowie alternativ von Bundes-Regie-Einheiten gestellt. Das Material sowie die Fahrzeuge werden hauptsächlich vom Bund und den Bundesländern, teilweise aber auch von den Hilfsorganisationen finanziert.

Der Kreisverband Ortenau e.V. stellt im Landkreis Ortenau die Einsatzeinheit 2, die Einsatzeinheit 3, sowie ein weiteres Sanitätsmodul für die Einsatzeinheit 5 des Ortenaukreises. Insgesamt unterhält der Landkreis Ortenau 6 Einsatzeinheiten.

 

Ausstattung und Aufbau

Die Personalstärke einer Einsatzeinheit (EE) beträgt in Baden-Württemberg 32 Einsatzkräfte (Stärke: 3/5/24/32). Sie ist in vier Module aufgeteilt:

Eine personelle Zweitbesetzung der EE ist mindestens zu gewährleisten, d.h. 32 + 32 = 64 Einsatzkräfte. Zudem können die Fachdienstmodule der EE durch zusätzliche Fahrzeuge und Helfer der Ortsvereine etc. ergänzt werden.

  • Führung

    Der Führungstrupp besteht aus einem Zugführer (ZFü), einem Zugtruppführer (ZTrFü) bzw. stellvertretenden Zugführer (stv. ZFü), einem Zugarzt, zwei Gruppenführer (GrFü) und einem Führungshelfer (FüHe) der Einsatzeinheit. Die Beschaffung und Ausstattung des Führungsfahrzeuges (KdoW) erfolgt i.d.R. durch die Hilfsorganisation. Der Führungstrupp führt den Einsatz im zugewiesenen Einsatzabschnitt. Er koordiniert die unterstellten Gruppen und ist die Verbindung zur übergeordneten Einsatzleitung. Die TEL (Technische Einsatzleitung) wird durch einen Fachdienstberater unterstützt und dieser hält die Verbindung zum Zugtrupp. Über diesen Weg werden auch die Einsatzaufträge an die Einsatzeinheit übermittelt.

  • Sanitätsdienst

    Die SEG-Sanität (ehemals SEG-Erstversorgung bzw. SEG-Behandlung) besteht aus neun Helfern und zwei Fahrzeugen (GW-San oder ATW, sowie MTW) Sie führt benötigtes Material an die Einsatzstelle und unterstützt Notärzte und nichtärztliches Rettungsdienstpersonal bei der Versorgung von Verletzten oder Erkrankten. Im Schadensgebiet kann die Gruppe bei der Erstversorgung und Behandlung von Patienten eingesetzt werden. Sie kann notwendige Infrastruktur, wie Patientenablagen oder Behandlungsplätze mitbetreiben. Darüber hinaus kann sie unabhängig von der Einsatzeinheit als einzelne SEG eingesetzt werden. Sie kommt somit auch u.U. bei kleineren Schadenslagen zum Einsatz. Es können i.d.R. 20 Verletzte selbstständig versorgt werden.

  • Transportunterstützung

    SEG-Transport besteht aus vier Helfern und zwei KTW (KTW-B bzw. KTW-4) und dient primär der Verstärkung des Rettungsdienstes mit qualifiziertem Personal oder dem Transport von Patienten bei einem Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten (MANV) und sind mit einer Vielzahl von Fahrzeugen für den Patiententransport ausgestattet. Die Transportgruppe kann als einzelne SEG eingesetzt werden und ist somit auch für Einsätze unterhalb der Katastrophenschwelle verfügbar.

  • Betreuungsdienst

    Diese SEG besteht aus neun Helfern und einem MTW und einem LKW bzw. GW-Log inkl. Feldküche. Die Betreuungsgruppe kann als einzelne SEG eingesetzt werden und ist somit auch für Einsätze unterhalb der Katastrophenschwelle verfügbar. Eine Betreuungsgruppe kann alleine 150 Betroffene versorgen und betreuen.

  • Technik & Sicherheit

    Diese SEG ist besteht aus vier Helfern und ist mit ihrem GW-TeSi unterstützend tätig. Sie unterstützt die anderen Gruppen im Einsatz durch Erstellung bzw. Sicherstellung der Infrastruktur und übernimmt die sicherheitstechnische Absicherung der gesamten Einsatzeinheit im Einsatz (ggf. in Abstimmung mit anderen Organisationen, z.B. Feuerwehr oder THW). Zu den Hauptaufgaben des Trupps Technik und Sicherheit gehören die Bereitstellung von Strom, im Allgemeinen durch Notstromaggregate erzeugt, sowie die Gas- und Wasserversorgung und ggf. die Ausleuchtung des Einsatzgebietes. Des Weiteren ist es Aufgabe des Trupps Technik und Sicherheit die allgemeine Betriebssicherheit aller Anlagen im Einsatzbereich sicherzustellen und auf die Einhaltung der Arbeitsschutz-, Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften zu achten, deshalb werden die Helfer des Trupps unter anderem in der Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt ausgebildet. Zu den zu überwachenden Anlagen zählen Notstromaggregate, Zelt- und Wasserheizgeräte, aber auch die fachgerechte Erstellung von Kabelverbindungen und Absicherung von Gefahrstellen. Zusätzlich zu diesen Aufgaben wirkt der Trupp maßgeblich bei der Logistik der gesamten Einheit mit und dient als "Mädchen für alles". Aufgrund dieses breiten Aufgabenspektrums, ist es oftmals so, dass "die Techniker" den Großteil ihrer Arbeit erfüllt haben müssen, bevor der erste Patient bzw. Betroffene durch die Helfer der anderen Fachgruppen versorgt wird/ werden kann. Des Weiteren überwacht sie den geeigneten Atem- und Körperschutz der Einsatzkräfte, bietet technische Unterstützung bei der Personen-Dekontamination, berät die Einheit fachlich bei Unfällen mit chemischen oder radiologischen Stoffen sowie führt technische Maßnahmen zum Schutze der Einheit bei Unfällen mit Gefahrstoffen durch. Bei besonderen Schadenslagen müssen ggf. vorübergehend spezielle Trupps gebildet werden. Beispielsweise wird bei chemischen oder radiologischen Gefahren und zur Personendekontamination ein Trupp aus den Gefahrschutzhelfern der Teileinheiten gebildet.

Personal

Die Personalstärke einer SEG beträgt typischerweise zwischen 8 und 16 Helfer (Gruppenstärke). Die Helfer sind in der Regel ehrenamtlich tätig und gehören einer Hilfsorganisation an. Mancherorts wird eine SEG von verschiedenen Hilfsorganisationen in Kooperation oder durch bundeseigene Regie-Einheiten gebildet. Die Ausbildung entspricht der jeweiligen Aufgabe, dazu gehören Kenntnisse im medizinischen Bereich (Sanitäter, Helfer mit weitergehender rettungsdienstlicher Ausbildung, Ärzte), Einsatztaktik, Material- und Technik, soziale Betreuung, Aufbau und Betrieb von Unterkünften, Verpflegung von Betroffenen, Logistik, Ver- und Entsorgung.

Alarmierung

Das Personal ist in der Regel mit Funk- bzw. Digitalmeldeempfängern (FME/DME) ausgerüstet und wird nach Bedarf von der Leitstelle alarmiert. Parallel findet auch die  Alarmierung über DIVERA24/7 statt. Selten sind auch Telefonketten oder automatische SMS-Alarmierungen üblich. Außerdem existieren Systeme, bei denen die Helfer automatisch auf dem Telefon oder Mobiltelefon angerufen werden und eine aufgezeichnete Nachricht mit dem Meldebild wiedergegeben wird. Diese Systeme ermöglichen uns einen schnellen überblick der verfügbaren Einsatzkräfte in Echtzeit. 

Ausbildung

Jeder Helfer der Einsatzeinheit erhält eine Grundausbildung in der grundlegende Kenntnisse in Einsatztaktik, Sanitätsdienst, Betreuungsdienst und Technik und Sicherheit vermittelt werden. Danach folgt die Fachdienstausbildung in dem für den Helfer vorgesehenem Katastrophenschutzfachdienst und notwendige Funktionsausbildungen. Für Führungspositionen vorgesehene Einsatzkräfte besuchen darüber hinaus die Ausbildungsgänge für Trupp-, Gruppen- oder Zugführer. Die genaue Ausgestaltung dieser Ausbildungsmodule ist sowohl Hilfsorganisations- als auch Landesspezifisch stark unterschiedlich.

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